Arbeiten in Kreisstunden
Wir geben den Menschen und Menschenkreisen in unserer Arbeit, die Zeit, die sie brauchen und die angemessen ist.
Wir geben den Menschen und Menschenkreisen in unserer Arbeit, die Zeit, die sie brauchen und die angemessen ist.
Erlebnispädagogik bedeutet auf eine Art und Weise zu lernen, Erfahrungen zu sammeln und persönliche sowie gruppenbezogene Themen zu bearbeiten, ohne dass ständig der Blick zur Uhr wandert. Erlebnispädagoginnen und Erlebnispädagogen streben genau deshalb auch stets an, möglichst viel Zeit für eine angemessene Durchführung erlebnispädagogischer Aktionen zur Verfügung zu haben.
Erwachsene mögen sich vielleicht daran erinnern früher mit ein paar Freunden draußen ein Baumhaus gebaut oder einen Staudamm an einem Bach errichtet zu haben. Die Zeit spielte bei solchen Tätigkeiten keine Rolle. Wichtig war nur, das Projekt abzuschließen und mit Leben zu füllen. Die Zeit wurde einem erst dann wieder bewusst, wenn es Ärger von den Eltern gab, weil man mal wieder viel länger als erlaubt draußen geblieben war. Doch der Ärger war bedeutungslos verglichen mit den Erfahrungen, die an solchen Tagen in Gemeinschaft mit anderen gemacht wurden. Man ging auf in der Gruppe, im Tun und in den eigenen Fähigkeiten. Man war voll und ganz im Fluss des Lernens.
Dieser Fluss – im erlebnispädagogischen Kontext mit der englischen Vokabel als „Flow“ bezeichnet – ist es, worauf in erlebnispädagogischen Settings immer wieder gehofft wird, und der sich glücklicherweise auch immer wieder einstellt.
Menschen in Settings der Erlebnispädagogik bzw. von Outdoor-Coachings handeln, arbeiten und erleben im Hinblick auf eine im Vorfeld definierte Zielsetzung. Sie dürfen sich hier ganz auf die Aufgabenstellung(en) einlassen, brauchen i. d. R. selbst keine Uhr. Kein Pausenzeichen unterbricht das Geschehen an einem vielleicht gerade entscheidenden Punkt. Wir machen Pausen nach Bedarf und auch zwischen den Aufgaben bzw. während Reflexionsrunden bleiben wir im Setting. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bleiben in Kontakt mit der Umgebung und es ist für ein stimmiges Ambiente gesorgt, um eine entwicklungsfördernde Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen Menschen zu ermöglichen.
Der Prozess steht während einer Aktion immer im Vordergrund. Wir wissen selbst vorher nicht in welche Richtungen der Fluss fließen mag. An manchen Stellen mag es stürmisch und sprudelnd voran gehen. An anderen Stellen gibt es vielleicht einen zu starken Widerstand, sodass ein neuer Weg gefunden werden muss. Schließlich mag sich der Prozess in ein weitläufiges Becken ergießen, in dem ein ruhiger, aber sehr genauer Blick in die Tiefe möglich wird…
Sich selbst im Flow zu erleben ist der Topzustand im Rahmen von Erfahrungslernen. Ein Rädchen greift ins andere. Man weiß vielleicht noch nicht, wie man letztlich zum Ziel kommt, doch man (er-)kennt den nächsten Schritt schon sehr genau.
Doch der Flow lässt sich nicht auf Knopfdruck herstellen. Manchmal geht es sehr schnell, manchmal dauert es auch etwas länger. Und deshalb benötigt die Erlebnispädagogik Zeit, wenn sie auf eine dem Menschen angemessene Weise wirken soll. Zeit ist Leben, daher benötigt auch das Erleben Zeit. Zeit zum Ankommen, zum Eingewöhnen, zum aktiven Gestalten. Aber auch Zeit zum Innehalten, zum Erkennen und für zwischenmenschliche Begegnungen. So besteht im Rahmen erlebnispädagogischer Settings eine gute Chance schließlich im Fluss zu sein und selbigen zu erleben.
Ebenso mag es einzelnen Menschen in Gruppen ergehen, die als Team in der Natur gerade eine herausfordernde Aufgabe lösen. Das Team arbeitet im Idealfall gut zusammen, sodass die gestellte Aufgabe mit Bravour gelöst wird. Dennoch gibt es neben den zwischenmenschlichen Abläufen im Rahmen solcher Aufgaben immer eine der Gruppengröße entsprechende Anzahl an Ichs, die sich in dieser Situation befinden. Das eigene Ich, die eigene Rolle in der Gruppe kann so erkannt werden und Parallelen zu alltäglichen Situationen des eigenen Selbst in der Gruppe gezogen werden.
Die beiden geschilderten Beispiele zeigen, dass es in erlebnispädagogischen Settings sehr sinnvoll ist ausreichend Zeit zur Verfügung zu haben. Denn Erlebtes möchte gut verarbeitet und reflektiert werden. Eine hervorragende Möglichkeit hierfür bieten Versammlungen im Kreis um ein Lagerfeuer. Wenn man am Abend nach einem erlebnisreichen Tag am Feuer zusammenkommt ist ein guter und angemessener Rahmen gegeben, um die verschiedenen Ichs zusammenzubringen. Das Licht und die Wärme des Feuers verbindet die Menschen in der außen dunkler werdenden Welt. Dem Ich fällt es hier leichter sich anderen zu öffnen und offen für andere zu sein. Gleichzeitig erleichtert das Feuer als Element der Transformation Altes los- und Neues zuzulassen. Auf diese Weise entsteht die Chance, dass beim Austausch zwischen Menschen um ein Feuer die (Er-)Kenntnis des Ichs im Anderen erreicht wird. Durch das Erzählen und Hören von Geschichten. Durch einfühlen und gefühlt werden.
Jeder Mensch stellt in seinem Ich eine Ansammlung an Erlebnissen und Erfahrungen dar. Jedes Ich kann denken, fühlen und handeln. Jedes Ich weiß – theoretisch –, dass es von anderen Menschen umgeben ist, die alle ein eigenes Selbst haben, die alle helle und dunkle Seiten in sich tragen. Und die alle sowohl Freude als auch Leid kennen. Manche mehr von diesem andere mehr von jenem. Doch alle sind Menschen, alle sind Ich.
Versammlungen von Ichs um ein Lagerfeuer in einem erlebnispädagogischen Setting bieten die Möglichkeit den Raum der Theorie um dieses Wissen zu verlassen und in einer selbstbestimmten Praxis das Ich im anderen Menschen zu hören, zu sehen und nachzufühlen. Selbiges darf mit dem eigenen Ich in anderen Menschen geschehen. Jeder Mensch, der dies mindestens einmal erlebt hat, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein neues und anderes Bild über sich und die Menschen bekommen.
An scheinbar banalen Zusammenhängen lässt sich Selbstwirksamkeit wunderbar demonstrieren. Auf einer materiellen Ebene kann ein Mensch etwa einen Stuhl nehmen, der eben noch draußen steht und ihn ins Haus tragen. Die Tatsache, dass dieser Stuhl nun seinen Standort wechselt liegt einzig an der Selbstwirksamkeit des entsprechend handelnden Menschen.
Nun mag man dieses Beispiel als belanglos abtun. Es mag auch sein, dass die aus der Selbstwirksamkeit hervorgehende Handlung „Stuhl aus dem Garten ins Haus bringen“ für die Leserin bzw. den Leser dieser Zeilen tatsächlich belanglos – weil vollständig alltäglich und selbstverständlich – ist. Dennoch sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass selbst das profane Beispiel des Hineintragens eines Stuhles aus dem Garten ins Haus für manche Menschen eine hohe Bedeutung und ein wertvolles Erlebnis der eigenen Selbstwirksamkeit sein kann. Man denke hierbei beispielsweise an ein fünfjähriges Kind, das Mama und Papa hilft das Mobiliar vor dem aufziehenden Sommergewitter in Sicherheit zu bringen. Dieses Kind erlebt sich selbst durch den Stuhltransport sehr eindrücklich. Es erfährt, dass es größer und stärker geworden ist, dass es den schweren Stuhl inzwischen heben und tragen kann. Es erlebt seine eigene Wirksamkeit auf das Familienleben, da es seinen Eltern aktiv helfen konnte. Oftmals stellen Kinder nach solchen Taten rückversichernde Fragen an ihre Eltern, ob sie das eben gut gemacht haben. Eine entsprechende Bestätigung oder auch ein von Mama oder Papa selbst initiiertes Lob bestärken das Kind in seiner positiven Erfahrung von Selbstwirksamkeit und lassen es buchstäblich wachsen und gedeihen…
Doch gehen wir an dieser Stelle in der Beschreibung der Selbstwirksamkeit einen Schritt weiter. Wir gehen davon aus, dass jede Tat, jede Äußerung, ja auch jeder Gedanke eines Menschen immer mit menschlicher Selbstwirksamkeit zu tun hat. Diese Selbstwirksamkeit kann sich ganz unterschiedlich zeigen.
Stellen wir uns einmal eine Situation vor, in der ein Jugendlicher im Wohnzimmer mit einem Ball spielt. Irgendwann verfehlt er das anvisierte Ziel, der Schuss geht daneben und trifft die teure Vase im Regal, die entzweibricht. In diesem Fall hätte durch Unachtsamkeit des Jugendlichen – wahrscheinlich ausgelöst durch Unerfahrenheit und einem Mangel an Voraussicht – die Selbstwirksamkeit desselben zerstörerisch gewirkt. Von hier aus hat der erschrockene Jugendliche eine Vielzahl von Handlungsoptionen, die aber alle wiederum erst durch seine Selbstwirksamkeit zu tatsächlichen Handlungen werden (können).
Vielleicht geht er zu seinen Eltern, räumt seinen Fehler ein und kann durch seinen ehrlichen Umgang mit der Situation auf eine milde Reaktion der Eltern hoffen, wodurch sich die Situation schnell und relativ angenehm für ihn auflöst.
Vielleicht weiß er aber auch, mit welchem Kleber die Vase zu reparieren sein könnte. Entsprechende Fähigkeiten hat er sich ggf. schon angeeignet, sprich in das Repertoire seiner Selbstwirksamkeit integriert. Er könnte nun die Situation auf Grundlage seiner eigenen Wirksamkeit bereinigen und anschließend die heile Vase zurück ins Regal stellen.
Es könnte aber auch durch eine Ansammlung an Lügengeschichten und Vertuschungen bzgl. der kaputten Vase gegenüber den eigenen Eltern eine selbstwirksame Rückkopplung auf die eigene Person des Jugendlichen geben. So könnte es (entstanden aus Selbstwirksamkeit) heftige innere Zwiegespräche des Jugendlichen mit dem eigenen Gewissen geben. Schließlich würde die Wahrheit vielleicht doch auf für den Jugendlichen sehr unangenehme Weise ans Licht kommen. Die Eltern könnten wiederum von ihrer eigenen Selbstwirksamkeit Gebrauch machen und die fahrlässige Zerstörung der Vase und das folgende aufgebaute Lügenkonstrukt entsprechend hart sanktionieren. Dies wiederum würde dem Jugendlichen eine breite Auswahl an selbstwirksamen Reaktionen offenbaren…
Dieses Beispiel ließe sich nun in immer feiner werdende Verästelungen von Gedanken, Kommunikationen und Handlungen und der aus ihnen resultierenden Selbstwirksamkeit auffächern.
Darauf wollen wir an dieser Stelle aber verzichten. Es soll hier lediglich darum gehen aufzuzeigen, dass wir alle – Menschen jeden Alters – in unserem Leben ständig selbstwirksam sind. Dieser Umstand scheint aber allzu oft nicht im Bewusstsein der Menschen verankert zu sein. Dafür hören wir zu oft vom sprichwörtlichen „Kleinen Mann“, der ohnehin keinen Einfluss habe. „Was kann ich als einzelne(r) schon ausrichten?“ ist eine häufige, resignierende Frage, die dann zu Nichtstun und entsprechend fehlender Selbstwirksamkeit führt.
Gesellschaftliche Problemlagen sei es innerhalb der kleinsten gesellschaftlichen Einheit, oder in einem globalen Zusammenhang, oder irgendwo dazwischen lassen sich nur durch das Zusammenspiel von Selbstwirkungen angehen und beheben. Denn auch wenn die anderen Menschen als unüberwindliche Masse erscheinen mögen, so sind sie in Wahrheit doch alle einzelne Menschen. Jeder für sich selbstwirksam, aber auch durch Selbstwirksamkeit der anderen beeinflussbar. Wir erachten es daher für das menschliche Zusammenleben als unabdingbar die eigene Selbstwirksamkeit der Menschen bewusst zu machen. Auf Selbstwirksamkeit und ihre Folgen bereits Kinder und Jugendliche hinzuweisen, und einen verantwortungsvollen Umgang mit Selbstwirksamkeit zu üben. Mit Erwachsenen die Selbstwirksamkeit neu zu entdecken.
An diesem Punkt kommt die Erlebnispädagogik ins Spiel. Sie ist geradezu darauf ausgelegt, dass Menschen ihre Selbstwirksamkeit (wieder) entdecken. Sie fördert Handlungen und Ausprobieren. Sie setzt Impulse zum Finden eigener neuer Gedanken und Erkenntnisse im Spiegel der Natur. Sie lässt Menschen Steine, Stöcke und Gänseblümchen zu persönlichen Konstellationen verbinden, die Bilder von Selbstwirksamkeit zeichnen. Sie lässt Menschen über sich hinauswachsen und zeigt ihnen damit eigene Wirkungen, die sie sich vorher nicht zugetraut hätten. Sie lässt einzelne Menschen in Gruppen den eigenen Beitrag zum Gelingen eines Projekts erkennen. So kann aus erkannter und so benannter Selbstwirksamkeit eine neue Form von Selbstbewusstsein entstehen. Menschen merken, dass ihre Beteiligung Auswirkungen hat und fühlen sich dadurch ermutigt Dinge anders zu machen und zu erneuern.
„Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es.“
Erich Kästner
Erlebnispädagogik unterstützt die Entstehung des Guten, indem sie das stets selbstwirksame Tun der Menschen fördert.
Im Gegenteil ist es so, dass die Erlebnispädagogik einen Rahmen setzt, der individuell mit Inhalten gefüllt werden kann. Dieser Rahmen wiederum ist selbst nicht starr, sondern stark beweglich und elastisch. Für Insight Outside bedeutet dies, dass der Rahmen immer wieder neu gesetzt werden kann. Die Bedingungen, die für einen Insight Outside-Rahmen notwendig sind, haben wir in unserer Konzeption in unserem Haltungskreis dargelegt. Hinzu kommt die Betonung eines passenden Settings, dass i. d. R. viel Zeit draußen (und dort am liebsten inmitten einer möglichst natürlichen Umgebung) beinhaltet.
Einen entsprechenden erlebnispädagogischen Rahmen unter Anwendung einer ebensolchen Methodik erarbeiten wir sehr gerne für unterschiedlichste Menschen bzw. Gruppen in gänzlich verschiedenen Situationen. Spiel und Spaß in der Natur, herausfordernde Team-Aktionen, in die Tiefe gehende Solozeiten zur Auseinandersetzung mit persönlichen Themen, Ritualarbeit und Erarbeitung eigener Rituale, Zusammenkünfte im Kreis… Vieles ist mit Insight Outside möglich. Deshalb sei auch an dieser Stelle erneut unser wichtigstes Angebot wiederholt: Sprechen Sie uns an und schildern Sie uns Ihr Anliegen. Dann können wir ein für Sie passendes Setting mit entsprechenden Aktionen entwickeln.
Von der individualpädagogischen Einzelfallmaßnahme bis hin zur Großgruppenaktion ist bei uns praktisch alles möglich. Ebenso finden wir einen für Sie passenden Ort. Angefangen beim – vielleicht bisher übersehenen – Fleckchen Natur in Ihrer unmittelbaren Nähe (falls für eine Aktion wirklich nur wenig Zeit und andere Ressourcen zur Verfügung stehen), über ein klassisches Zeltlager bis hin zu entweder spartanisch oder sehr gut ausgestatteten Seminarhäusern in der Natur ist alles denkbar.
Nutzen Sie daher unsere Erlebnispädagogik bzw. unsere Outdoor-Coachings zur angemessenen Bearbeitung Ihrer Themen. Wir freuen uns sehr auf Ihre Kontaktaufnahme.
All dies ist sehr erfreulich. So blicken wir in der Zeit seit Beginn der Sommerferien auf in diesem Jahr zwei Wochen Sommerwaldlager, zwei Wochen Ganztagsferienbetreuung, mehrere gelungene Aktionen mit der Mainzer Ferienkarte, gut ankommende und angenommene Workshops, Teamtage mit Kindergarten-Teams und verschiedene Klassentrainings zurück. Ganz besonders freuen wir uns darüber an der berufsbildenden Elisabeth-von-Thüringen-Schule in allen drei in diesem Schuljahr neu startenden Erzieherklassen Council als Form der zwischenmenschlichen Begegnung vorstellen und einführen zu dürfen. All das macht uns sehr glücklich!
Allerdings führen diese Umstände dazu, dass ein paar scheinbar nicht ganz so dringende Dinge wie die Pflege unseres Blogs etwas darunter leiden. Denn unverändert gilt unser Angebot, dass wir für alle interessierten Menschen, Institutionen und Organisationen individuell passende Angebote formulieren. Dies wird auch so bleiben, da es zu unserem Selbstverständnis gehört. Durch die steigende Zahl an Anmeldungen sowie angefragten und gebuchten Aktionen entsteht auch eine Menge Verwaltungsarbeit. Hinzu kommt, dass wir weiterhin sehr kreativ bleiben, schon wieder einige neue Formate in Kopf und Herzen tragen, die irgendwann auch angeboten und umgesetzt sein wollen und wir „nebenbei“ auch noch eine Familie haben bzw. sind.
Deshalb haben wir uns entschlossen unseren Blog ein wenig umzugestalten. Bisher wurde diese Möglichkeit von uns vor allem dazu genutzt, um über Aktionen zu berichten. Dies werden wir in der gewohnten Ausführlichkeit nicht mehr schaffen. Daher werden wir ab sofort auch nicht mehr versuchen über möglichst jede Aktion einen Text zu verfassen. Eher soll der Blog nun dazu dienen, um über Themen, Ansichten oder Anliegen zu schreiben, die Insight Outside oder die Erlebnispädagogik allgemein betreffen. Dinge, die uns wichtig und erwähnenswert erscheinen. Hier und da bestimmt auch mal über eine Aktion von uns, über die wir einfach berichten müssen. Aber kein Abarbeiten einer Liste, die vermeintlich abgearbeitet werden muss. Lieber Inhalte zu Papier bzw. ins Internet bringen, die unsere eigene Begeisterung für Erlebnispädagogik vermitteln, Fragestellungen aufwerfen, Diskussionen anregen und der fachlichen Verbreitung der Erlebnispädagogik dienen.
Wir sind selbst sehr gespannt, wie sich unser Blog entwickelt. In jedem Fall hoffen wir, dass hier wieder öfter etwas erscheint. Wahrscheinlich wird es schon bald dann doch erstmal wieder mir einem Bericht über eine Aktion weitergehen, denn Ende September hatten wir eine Großgruppenaktion, die wir wirklich keinesfalls in unserem Blog unerwähnt lassen können…
Wer gerne noch eine deutlich größere Portion Insight Outside hätte kann sich liebend gerne zu unserer ersten auf Eigeninitiative beruhenden Ferienbetreuung in der ersten Woche der kommenden Herbstferien anmelden. Vier Tage (Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag) werden wir mit euch am Hartenberg startend unterwegs sein. Eine Reise durch die Vier Elemente unternehmen und am Ende eine hoffentlich wunderschöne Ferienwoche erlebt haben.
Anmeldungen zu all unseren Angeboten gelingen ganz leicht hier! Wir freuen uns drauf!!!
Inklusion bedeutet in Abgrenzung zur Integration einen Menschen mit all seinen Eigenschaften und Eigenheiten in eine Gemeinschaft aufzunehmen, ohne eine Anpassung an Gepflogenheiten der Gemeinschaft zu fordern.
Um eine gelingende Inklusion zu leben, bedarf es großer Offenheit und Toleranz aller an einer Gemeinschaft beteiligten Individuen. Eine inklusive Grundhaltung setzt voraus, dass alle einer Gemeinschaft zugehörigen Menschen zueinander ehrlich sagen können: „Du bist gut wie Du bist, weil Du so bist wie Du bist.“ Den Anderen so zu akzeptieren, anzunehmen und in der Gemeinschaft willkommen zu heißen wie er ist, ist die Quintessenz von Inklusion.
Daher ist Inklusion auch keine explizit heilpädagogische Grundhaltung, wenngleich Menschen mit Handicap sicherlich sehr offen ersichtlich von einer konsequenten Umsetzung von Inklusion profitieren.
Inklusion ist eine Grundhaltung, die ganz allgemein helfen kann Barrieren in den Köpfen abzubauen, Menschen zueinander zu bringen und eine Gemeinschaft aus freien, selbstbestimmten Individuen zu bilden. Es gilt nicht eine Minderheit zu inkludieren, sondern sich selbst immer wieder als Teil einer inklusiven Gemeinschaft wahrzunehmen und zu reflektieren. Tun dies alle Beteiligten, so entsteht eine inklusive Gemeinschaft und irgendwann im Idealfall eine ebensolche Gesamtgesellschaft.
Inklusion als Prozess
Fordert man eine vollständige, lückenlose Umsetzung von Inklusion im oben dargelegten Sinne innerhalb einer möglichst kurzen Zeit, so wird man viele Menschen mit dieser gewaltigen Aufgabe sehr schnell überfordern.
Wir schlagen daher vor eine inklusive Grundhaltung als erstrebenswertes Ideal anzusehen, das den Menschen in einer Gemeinschaft zur Orientierung dient. Orientiert sich der Mensch nämlich an der Inklusion, so wird er sich und sein Umfeld kontinuierlich und dauerhaft im Sinne der Inklusion reflektieren und hinterfragen. Damit wird Inklusion prozesshaft immer wieder neu umgesetzt und eingeübt. Dies erscheint uns wesentlich effektiver sowie auf lange Sicht wirksamer zu sein, als wenn Inklusion als ein möglichst schnell herzustellender, statischer Zustand angesehen wird, den man nach dem Erreichen bestimmter Ziele als abgeschlossen und etabliert ansieht.
Der Weg ist das Ziel. Eine inklusiv ausgerichtete und eingestellte Gemeinschaft kann so „nebenbei“ entstehen.
Natur- und Erlebnispädagogik bzw. Outdoor-Coaching als Treibstoff inklusiver Prozesse
Die großen Zielsetzungen der Erlebnispädagogik bestehen in dem Streben nach Persönlichkeits- und Gruppenentwicklung. Beides hat (wie oben ausgeführt) unmittelbar mit der Umsetzung von Inklusion zu tun.
In unserer Erlebnispädagogik leben wir selbst eine inklusive Haltung. In unseren stets auf Freiwilligkeit beruhenden Settings stellen wir den Menschen die Zeit und den Raum zur Verfügung, um anhand einer individuell ausgestalteten Methodik in Ruhe prozesshaft an ihren Themen zu arbeiten.
Stellen wir beispielsweise der Gruppe eine Teamaufgabe, so sind hier i. d. R. alle gefordert sich mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenschaften zu beteiligen. Manch eine wird ihre Stärken eher darin haben ein Vorhaben zu planen, ein anderer wird einen solchen Plan dann mit großer Tatkraft umsetzen. Am Ende eines solchen Prozesses kann die Erkenntnis stehen, dass gar nicht jede und jeder alles gleich gut können muss, dass sich aber gemeinsam Ziele erreichen lassen. Alle haben sich mit ihren individuellen Eigenarten eingebracht.
Ein anderes Beispiel wären Solozeiten in der Natur, bei denen vielleicht autobiographische Aufbauten der Teilnehmenden entstehen. Die Aufgabe als solche lässt dem Individuum Zeit und Raum sich im Spiegel des Mediums Natur zu reflektieren. Anschließend dürfen die biographischen Arbeiten auf freiwilliger Basis einander vorgestellt werden, wodurch ein tieferes Verständnis füreinander entstehen kann. Der Mensch erkennt sich teilweise selbst im Anderen. In anderen Teilen erkennt er aber auch Unterschiede und erhält Erklärungen, weshalb der Andere anders ist als man selbst.
Es sei an dieser Stelle auch auf die von uns angewandte Methode des „Councils“ verwiesen. Dies ist eine wertschätzende, achtsame Zusammenkunft bzw. Kommunikation im Kreis um eine Mitte. Sie ist von ihrem Wesen her zutiefst inklusiv und kann praktisch überall angewendet werden, wo sich Menschen im Kreis versammeln können. Draußen und drinnen.
Erlebnispädagogische Settings leben sehr stark von der Zeit, die man ihnen gibt. Verschwendete Zeit gibt es dabei nicht. Im Gegenteil: bewusst eingesetzte Freizeiteinheiten in natürlicher Umgebung können für so manchen Erkenntnisgewinn sorgen. Sei es bei informellen Gesprächen am Lagerfeuer oder bei einem einsamen Spaziergang in anregender Waldatmosphäre.
Auch die Verpflegung ist bei Insight Outside nicht bloße Notwendigkeit, sondern kann auf kreative Weise durch gemeinsames Kochen eine inklusive Gemeinschaft zum Ausdruck bringen. Wie wäre es beispielsweise mit einem liebevoll gemeinschaftlich gezauberten Buffet, das alle satt macht und bei dem die verschiedenen Vorzüge aller Anwesenden zum Ausdruck kommt? Ein inklusives Geschmackserlebnis, auf das die Erkenntnis folgen kann: „So schmeckt unsere Gruppe!“
Die Natur- und Erlebnispädagogik bzw. die Outdoor-Coachings von Insight Outside setzen sowohl auf mentaler, wie emotionaler und körperlicher Ebene an und verknüpfen diese Ebenen miteinander. Es geht um eine Arbeit die von Herzen kommt, die helfen kann neue Denkmuster zu etablieren, und bei der tatkräftig zugepackt wird. All dies geschieht auf eine strikt NICHT-manipulative, kleinschrittige und ressourcenorientierte Weise.
Ein konkretes Angebot entsteht auf der Grundlage Ihrer Anliegen, im Austausch mit Ihnen und in einem für Sie bzw. Ihre Gruppe passenden Rahmen.
Wo stehen Sie auf Ihrem Weg zur Inklusion? Was läuft (schon) gut? An welcher Stelle können wir gemeinsam ansetzen?
Fordern Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Lara & Daniel Merz
Am Fort Gonsenheim 80
55122 Mainz
Telefon: (0173) 766 67 69
E-Mail: info(at)insight-outside.de
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