HALTUNGSKREIS
Authentizität im Sinne von Wahrhaftigkeit ist wahrscheinlich die stärkste Grundhaltung, die wir den Menschen, die zu uns kommen, anbieten können. All unsere Arbeit fußt darauf, dass wir das, was wir sagen, was wir tun und vermitteln auch selbst leben! Wir stehen zu unseren Überzeugungen, wir glauben an unsere Erlebnispädagogik und was sie auszeichnet! Wir entwickeln uns als Menschen und unsere Methoden im Sinne unseres Haltungskreises und bilden uns bei entsprechenden Menschen und Institutionen weiter.
Wir würden uns sofort selbst buchen!
Die Teilnahme an Projekten und Aktionen von Insight Outside ist immer freiwillig!
Nur in einem freiwilligen Rahmen ist es einem Menschen möglich sich zu entwickeln. Nur unter der Bedingung einer garantierten Freiwilligkeit können Menschen ihre eigenen, ihnen und der Situation angemessenen Schritte gehen, ihre Grenzen erreichen und auch gewinnbringend überschreiten. So können auch scheinbar kleine Schritte innerhalb einer Aufgabe zu großen Entwicklungsschritten führen. Unsere Aufgabe als Erlebnispädagogen sehen wir darin, anzubieten und zu motivieren, aber niemals zu drängen.
Wie auch schon aus den anderen Elementen unseres Haltungskreises hervorgeht, setzen wir uns bei Insight Outside dafür ein individuell abgestimmte Settings bzw. erlebnispädagogische Angebote zu kreieren. Daraus ergibt sich ein inklusiver Charakter unserer Arbeit. Unsere Erlebnispädagogik richtet sich an alle Menschen. Daher ist es uns eine große Freude unsere Settings nach Ihren besonderen Bedarfen mit Ihnen gemeinsam zu gestalten.
Die Unterschiedlichkeit von Menschen macht Gruppen und Teams erst so richtig interessant und effektiv!
Kleinschrittigkeit, so wie wir sie verstehen, könnte man auch als „Abstimmung auf individuelle Bedürfnisse“ bezeichnen. Es geht darum, dass ausreichend Zeit und Raum vorhanden ist, damit die Menschen selbst erkennen können, was sie jetzt gerade brauchen und dass wir darauf reagieren können. Es bedeutet, dass Aufgaben so gestellt und Aktionen so angelegt werden, dass sie spontan möglichst individuell interpretierbar sind. Dadurch kann ein jeder seine Anliegen bearbeiten, die eigene Rolle finden, sich ausprobieren. An der einen Stelle vielleicht lieber nicht so weit gehen und sich zurückhalten, dafür aber an anderer Stelle alles ausschöpfen.
Kleinschrittigkeit sorgt für ein Gefühl, der Geborgenheit und des Angenommenseins. Eine kleinschrittige Pädagogik nimmt alle mit!
Der von uns vertretene konstruktivistische Blickwinkel auf den Menschen trägt entscheidend dazu bei, den Menschen mit größtmöglicher Achtsamkeit zu begegnen, und sie in ihren Empfindungen und Anliegen stets ernst zu nehmen.
Im Konstruktivismus wird die Existenz einer objektiven und absoluten Wirklichkeit angezweifelt oder zumindest als für den Menschen in seiner Beschaffenheit nicht wahrnehmbar dargestellt. Daraus folgt, dass jeder Mensch aufgrund seiner Wahrnehmung ein subjektives Konstrukt der Wirklichkeit erstellt. Hieraus wiederum entstehen gewisse Konventionen (Einigungen) auf Sachverhalte in der Lebenswelt der Menschen, die ein soziales Miteinander erst ermöglichen. Dennoch betont der Konstruktivismus stets die Wichtigkeit der subjektiven Ansichten. Es existieren daher zahllos viele Wahrheiten gleichzeitig nebeneinander.
Basierend auf unserem Systemischen Denken ergibt sich, dass wir mit unserer Erlebnispädagogik nicht nur in die Natur gehen, sondern auch darauf hin arbeiten, bei den Menschen ein ökologisches Bewusstsein zu etablieren. Da wir selbst nach unserer Überzeugung ein abhängiger Teil von Mutter Erde sind, gehört es für uns dazu, so zu arbeiten, dass wir in der Natur keine Spuren hinterlassen, die nicht nach dem nächsten Regen verschwunden wären. Die Natur als Ort ist für uns ein Platz, an dem wir Ruhe finden, Kraft schöpfen, uns und andere Menschen erleben und durchatmen können. Naturschutz ist für uns deshalb immer auch Selbstschutz. Wir lieben uns, die Natur und die Menschen. Für unsere Arbeit bedeutet die ökologische Ausrichtung u.a. auch, dass wir uns während unserer Projekte von regionalen und nach ökologischen Richtlinien hergestellten Produkten ernähren.
Alles ist richtig, was das Gute in die Welt und zwischen die Menschen bringt. In diesem Sinne ist unsere Arbeit immer prozessorientiert. Wenn wir die Menschen ernst nehmen und auf ihre Bedürfnisse eingehen wollen, können wir nie vorhersagen, ob sich unsere Planungen für einen Tag so einhalten lassen, wie wir sie zuvor formuliert haben. Spontanes Reagieren auf die Menschen, aber auch unsere Umgebung (z.B. Wetter) gehört daher für uns zur Prozessorientierung.
Ressourcenorientierung ist bei uns nicht bloß ein pädagogisches Modewort, sondern gelebte Wirklichkeit in unseren Projekten. Wie an anderer Stelle erwähnt, sehen wir uns in erster Linie als Designer und Bereitsteller ansprechender erlebnispädagogischer Settings, die ein hohes Potential für Erlebnisse, Erkenntnisse und daraus folgend Entwicklungen aufweisen. In diesen Settings kann sich sehr viel entwickeln. Der Kreativität unserer Teilnehmer sind keine Grenzen gesetzt. Die Gruppen sind daher eingeladen eigene Schwerpunkte zu artikulieren und eigene Ideen umzusetzen.
Auch bei uns gibt es durchaus rauschende Feste und Partys am Lagerfeuer unter dem Sternenhimmel. Dabei kann, darf und soll es auch gerne immer wieder ausgelassen zugehen.
Dennoch gehört für uns und unsere Arbeit das Erlebnis von Ruhe zu unseren Grundprinzipien. Wir fördern Ruhe als Kontrapunkt zum oftmals lauten, grellen Leben in den Städten. Wir bieten Ruhe in unseren Settings, in denen die Menschen aus ihrem Alltag und der dort befindlichen Unruhe heraustreten. Wir nehmen uns genügend Zeit, damit die Menschen in Ruhe Kraft für die Aufgaben aufnehmen und Entspannung zwischen den Aufgaben finden können. Wir gehen die Tage in Ruhe an, um sie intensiv und bewusst zu erleben. Wir lieben die Ruhe, um in uns selbst und in die Natur hinein zu lauschen.
Nach unseren Erfahrungen wird der Spaß oftmals als der kleine, doch arg oberflächliche Bruder der Freude angesehen und wird dadurch gerne als bloßes Nebenprodukt unterschätzt. An dieser Stelle soll dem Spaß der prominente Platz zukommen, den er verdient.
Gerade die Tatsache, dass der Spaß bzw. sein Ausdruck nahe an der Oberfläche menschlicher Existenz beheimatet ist, lässt ihn zu einem genialen „Schmiermittel“ in sozialen Systemen (sprich Menschengruppen) werden. Spaß wirkt entspannend und entkrampfend, verbindet und verbreitet gute Laune.
Bewusst und sensibel eingesetzt, kann er ein tolles Akutmittel gegen auftauchende Ängste sein und so bei der Überwindung individueller Grenzen helfen. Auf diese Weise mündet er auch gerne mal in echte Freude.
Wir möchten ganz klar sagen, dass wir als Insight Outside keiner wie auch immer gearteten organisierten Glaubensgemeinschaft angehören.
Wir machen unsere eigenen spirituellen Erfahrungen im Naturerleben und möchten dies auch anderen Menschen ermöglichen. Hierzu kommen in unserer Arbeit immer wieder Elemente aus Ritualen traditioneller, naturverbundener Kulturen zum Einsatz.
Die Natur in ihrer Gänze und ihren unterschiedlichen Ausprägungen ist für uns eine hochgeistige Begebenheit. Wir Menschen sind Teil des natürlichen Systems.
Die Grundhaltung des Systemischen Denkens beinhaltet drei Aspekte, die für unsere Erlebnispädagogik sehr wichtig sind:
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- Der einzelne Mensch selbst wird als geschlossenes System in sich wahrgenommen. Die Struktur dieses Systems verändert sich immer wieder in seinen Gedanken, Gefühlen und Einstellungen. Erfahrungen, die der Mensch mit sich, mit anderen und mit seiner Umwelt macht, verändern dieses System ebenso wie Dinge, die sich beispielsweise als Tagesform bezeichnen lassen. Für uns essenziell ist in diesem Zusammenhang, dass der einzelne Mensch sich nicht nur individuell von seinen Mitmenschen und seiner Umwelt unterscheidet, sondern auch diese individuelle Persönlichkeit in sich veränderbar und somit entwickelbar ist.
- Der Mensch wird im Austausch mit seinen Mitmenschen als in sozialen Systemen befindlich wahrgenommen. Das bedeutet, dass der Mensch letztlich nur gedacht werden kann, wenn man sich seine soziale Umgebung ansieht. Zum Beispiel wird sich ein Jugendlicher im System seiner Familie beim Mittagessen höchst wahrscheinlich anders verhalten, als wenn er am Wochenende mit gleichaltrigen Freunden eine Party besucht. Der Begriff der sozialen Rolle ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Auch für diese zwischenmenschlichen Systeme gilt, dass sie sich strukturell veränderbar zeigen und somit entwickelt werden können.
- Der Mensch wird in einem globalen System wahrgenommen. Hinter dieser Prämisse verbirgt sich die Annahme, dass der Mensch als Teil des globalen Systems dieser Welt gesehen wird. Die menschliche Existenz ist nicht denkbar, es sei denn in unmittelbarer Verbindung mit der Natur/ der Schöpfung/ der Umwelt/ der Umgebung. In diesem System agiert und reagiert der Mensch. Er übt Einfluss aus und wird beeinflusst. Die sich daraus ergebende Schlussfolgerung für unsere Arbeit ziehen wir unter dem Punkt „Ökologie“.
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Schließlich macht es an dieser Stelle Sinn auf die Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn zu verweisen. Die hier verlangte Ausbalancierung zwischen „ICH-WIR-SACHE“ betrachtet in einem globalen Zusammenhang sowie der Grundsatz „Sei dein eigener Chairman“ sind Bestandteil unserer Grundeinstellung bezogen auf unsere Erlebnispädagogik.
Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn ist für uns von großer Bedeutung, finden wir uns und unsere Grundhaltungen doch sehr stark in ihr widergespiegelt.
Gerade das in der TZI modellhaft verwendete Dreieck, bestehend aus „Ich“, „Wir“ und „Sache“, eingefasst in einen globalen Zusammenhang und die Bestrebung eine Balance zwischen diesen Aspekten herzustellen, deckt sich mit unseren Vorstellungen. Wir nehmen jeden einzelnen Teilnehmer sehr ernst, richten unseren Blick auf die Gruppe, die Zeit mit uns verbringt und arbeiten an einer gemeinsamen Sache (erlebnispädagogische Inhalte). Dabei sind wir eingebettet in das Gesamtsystem unserer (Um-)Welt, das uns beeinflusst, worauf wir Einfluss haben und das wir entsprechend achtsam und liebevoll behandeln. Für unsere Arbeit ist es ausschlaggebend, ein Gleichgewicht zwischen diesen Aspekten herzustellen.
Ein weiterer Punkt aus Ruth Cohns Ansatz, der für unser Verständnis unserer Arbeit und für unsere Haltung gegenüber Menschen hohe Bedeutung hat, ist die Aussage „Sei dein eigener Chairman!“.
Dahinter verbirgt sich die Aufforderung sich innerhalb des eigenen Systems und unter Berücksichtigung der Balance zwischen „Ich-Wir-Sache“ eigene Entscheidungen zu treffen. Dies steht sinnbildlich für die Handlungsorientierung unserer Angebote, die die Menschen dazu ermuntert, selbst an sich und für sich zu arbeiten.
Wir halten es für sehr wertvoll, dass wir immer wieder Menschen neu und intensiv kennen lernen dürfen. Wir schätzen die Menschen sehr hoch und behandeln sie entsprechend.
Wir sind sehr froh darüber in dieser wunderschönen Natur sein zu dürfen. Wir lieben den Sonnenauf- und -untergang, den Blick in den Sternenhimmel, das Lodern des Feuers, das Plätschern des Baches und das Rauschen der Baumwipfel.
Wir sind unglaublich dankbar dafür, uns in einem Teil der Welt aufhalten zu können, der uns, nach den Verwüstungen und Gräueln zweier Weltkriege, heute mit allem versorgt, was wir zum Leben brauchen. So werden Entwicklungsschritte, wie wir sie anstreben, erst denkbar bzw. können in den Fokus rücken.